Kurt Palm und Chrono Popp
Kurt Palm über seine Herangehensweise an Das Kapital: "Für mich ist das Faszinierende an diesem Buch, dass die Analyse, die Marx im 19. Jahrhundert vorgenommen hat, in ihren Kernaussagen immer noch gültig ist. Gerade in den vergangenen 25 Jahren, also seit dem „Zusammenbruch“ der sozialistischen Länder, hat man so getan, als sei Marx „ein toter Hund“, der auf den Misthaufen der Geschichte gehöre. Tatsache ist allerdings, dass die allgemeine Krise mittlerweile jene von Marx vorausgesagten Dimensionen angenommen hat. Und hier zeigt sich, dass Marx lebendiger ist, als vielen lieb ist. Marx hat im „Kapital“ die allgemeinen Bewegungsgesetze des Kapitalismus bechrieben; und zwar mit der Präzision eines Naturwissenschaftlers. Er schreibt ja auch, dass er diese Gesetze nicht erfunden, sondern entdeckt habe. Auch wenn beim Lesen ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen erforderlich ist, hilft einem die Lektüre des „Kapitals“, gewisse ökonomische und politische Vorgänge unserer Zeit besser zu verstehen."
Kurt Palm, 1955 in Vöcklabruck geboren. Studium der Germanistik und Publizistik in Salzburg. Dr. phil. Seit 1983 als Autor und Regisseur tätig. Schrieb Bücher über Brecht, Stifter, Joyce, Mozart, Fußball und Palmsamstage. Drehte einige Kinofilme und inszenierte zahlreiche Opern und Theaterstücke im In- und Ausland. Er lebt in Wien und Litzlberg am Attersee. Für Bad Fucking wurde er mit dem Friedrich-Glauser-Preis 2011 für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet.